Daniel Schulz:
Revolution und Ausnahmezustand: Das Ereignis als Herausforderung der Politischen Theorie.

Die politische Theorie kennt zwei zentrale Begriffe, wenn es um die Frage nach dem Verhältnis von Ereignis und Institution geht: die Revolution und den Ausnahmezustand. Während im Begriff der Revolution die Übertragung des Ereignisses in einen Gründungsmoment institutioneller Ordnung gedacht wird, so tritt im Ausnahmezustand der ordnungsbedrohende Charakter des Ereignisses in den Vordergrund. Der Beitrag versucht, diesem Zusammenhang in der politischen Theorie nachzugehen und befragt zentrale Autoren wie Hannah Arendt und Carl Schmitt, deren Überlegungen auch als mögliche Antworten auf die Beziehung von institutioneller Ordnung und Ereignishaftigkeit des Politischen verstanden werden können. Folgende Fragen sollen dabei berücksichtigt werden: Inwieweit sind „Revolution“ und „Ausnahmezustand“ Versuche der Domestizierung des politisch gedeuteten Ereignisses? Besteht die Notwendigkeit des Politischen in einer besonderen, näher zu bestimmenden „Ereignishaftigkeit“ der menschlichen Welt? Kann das Politische als ein diskursiver Raum zur Disziplinierung und Deutung dieser Ereignishaftigkeit verstanden werden, als eine nicht abschließbare Vermittlung zwischen Institution und Ereignis? Gibt es also eine politische Theorie des Ereignisses?
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